All die Jahre habe ich mit einem
Genossen aus dem Haus zusammen am 8. März*
die Frauen zusammengeholt und jeder eine Rose geschenkt.
Er ist gestorben und ich bin übrig geblieben –
einer muss es weitermachen. Ist ja nicht viel Geld,
ein Strauß Rosen. Ich backe auch einen Kuchen
und mache einen schönen Kaffee. Dann sitzen die
'Weiber' hier und reden und freuen sich, dass sie mal
wieder zusammen sind.
Früher waren wir eine große
Familie. Vieles lief über die Hausgemeinschaft.
Die Miete zum Beispiel wurde von Familie Walter kassiert,
die ihre Wohnung als Lotteriegewinn bekommen hatten.
Einmal im Monat sind alle Nachbarn gekommen, um zu zahlen.
Jeder hat ein Glas mitgenommen und wir tranken zusammen
den selbstgemachten Wein von Walters, die aus Wittenberge
kamen. So hat man sich kennen gelernt.
* Internationaler Frauentag
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