Es sind wahre Wohnpaläste,
die vierzehn Gebäude entlang der Berliner Karl-Marx-Allee.
Anfang der 50er wuchsen sie aus den Trümmern des
Zweiten Weltkriegs. Hier, im Osten Berlins, sollte die
“erste sozialistische Straße Deutschlands”
entstehen. Viele Berliner packten freiwillig mit an.
Die einen aus Überzeugung, die andern, um eine
der begehrten Neubauwohnungen zu ergattern. Denn im
Vergleich zu den engen, dunklen Mietskasernen gab es
hier bürgerlichen Wohnkomfort zum Minipreis, mit
Badezimmer, Zentralheizung, Müllschlucker und Fahrstuhl.
Wer bekam damals eine der begehrten Neubauwohnungen
in der Stalinallee und wer wohnt heute dort? Wie fanden
es die Menschen, in der Vorzeigestraße zu Wohnen
und wie erlebten sie kurz nach ihrem Einzug den Aufstand
am 17. Juni 1953? Um das herauszufinden, begaben sich
die schwedische Soziologin Ylva
Queisser und die italienische Fotografin Lidia
Tirri auf die Suche nach den Menschen hinter der
Zuckerbäckerfassade. Sie besuchten eine Reihe von
Erstbewohnern, die noch heute in der Karl-Marx-Allee
leben. Es entstanden Portraits, die überraschende
Einblicke in die Geschichte der Straße und zu
den Ereignissen am 17. Juni 1953 vermitteln.
Seit 2003 ist die Ausstellung auf Tour in Deutschland
und im Ausland, auch für das Jahr 2005 sind weitere
Ausstellungsorte in Planung.
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