Schon als die "erste sozialistische
Straße" Deutschlands noch im Bau war, musste die
DDR zu einer Bauweise übergehen, die "besser, billiger
und schneller" war. Auf Dauer konnte der junge Staat
sich die Kosten nicht leisten: So entstand die Platte. Aus
industriell vorgefertigten Elementen wurden enorme Wohnblocks
zusammengesteckt.
1973 beschloss die SED
das Wohnungsbauprogramm und begann nordöstlich von Berlin
230 000 Plattenbauwohnungen zu bauen. Die Trabantenstadt Marzahn
war das neue Vorzeigeobjekt der Partei. Auch im Westen zogen
zu dieser Zeit viele Menschen in Satellitenstädte, aber
die Neubaugebiete der DDR
übertrafen die westlichen in Dimension und Standardisierung.
Die Platte, mit ihrem im DDR-Vergleich hohen Standard, wurde
von Politikern als die Zukunft des sozialistischen Wohnens
gepriesen. Seit den 70er Jahren war sie der Alltag für
einen Großteil der DDR-Bevölkerung.
In der Allee der Kosmonauten sind viele der
ersten Bewohner bis heute geblieben. Wie sah ihr Alltag in
der Straße aus, und wie sehen sie heute, nach mehr als
25 Jahren, auf das Erlebte zurück?
Seit Januar 2004 sind Ylva
Queisser und Lidia
Tirri mit Aufnahmegerät und Kamera in der Allee der
Kosmonauten unterwegs, um das Leben der Straße zu dokumentieren.
Die Interviews und Fotos der beiden Wahlberlinerinnen lassen
ein Bild vom Mikrokosmos der Plattenbausiedlung entstehen.
Anfang des Jahres 2005 eröffnet die Ausstellung in einer
Plattenbauwohnung in Marzahn. Zur Ausstellung wird auch ein
Buch erscheinen. |