Frau Wormbs: Eine gute Wohnung
mit der richtigen Lage zu haben, war in der DDR das höchste
Gut. 1960 bekam ich als Geologin eine Arbeit in Berlin. Mein
Mann war als Verformungstechniker im Stahlwerk in Hennigsdorf
und dort bekamen wir eine Werkswohnung. Ich konnte mit der
S-Bahn gut meine Arbeitsstelle in Mitte erreichen.
Ab 1961 ging es aber nicht mehr mit dem S-Bahn-Fahren
durch Berlin. Ich musste um die Stadt rumfahren und mein Arbeitsweg
verlängerte sich auf zwei Stunden, morgens und abends.
19 Jahre hielten wir diese Situation aus. 1976 gelang es uns,
in eine Wohnungsgenossenschaft aufgenommen zu werden. Das
war nicht einfach, weil es die Prämisse gab, dass Randberliner
nicht nach Berlin ziehen sollten.
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